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Vorsicht vor importierten Medikamenten aus dubiosen Quellen

22.08.2024

Arzneimittel online zu kaufen, hat verschiedene Gründe: zum Beispiel Zeit- und Geldersparnis sowie die diskrete Lieferung nach Hause. Doch nicht alle Anbieter sind legal und die Einnahme ihrer «Medikamente» ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden.

Bequemlichkeit, Zeitmangel und Diskretion sind Gründe, weshalb Menschen Medikamente online kaufen. Legale Quellen sind Schweizer Versandapotheken mit einer kantonalen Bewilligung für den Versandhandel. Wer über sie verschreibungspflichtige Arzneimittel bestellt, muss dafür ein ärztliches Rezept vorlegen. Anders ist dies bei illegalen Anbietern.

Erektionsförderer an erster Stelle
Im Jahr 2023 stellte das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) im Auftrag des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic über 6 000 illegale Arzneimittelimporte sicher. Wiederum am häufigsten wurden Erektionsförderer illegal importiert, gefolgt von Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Hormonen (dazu gehört auch Melatonin) sowie Nasensprays und Abführmitteln.  

Mangelhafte bis gefährliche Ware
Wer Arzneimittel über unkontrollierte Online-Shops bestellt und einnimmt, geht ein grosses Gesundheitsrisiko ein. Diese aus dem Ausland importierten «Medikamente» enthalten häufig keine oder falsch deklarierte Wirkstoffe – und möglicherweise schädliche Zusatzstoffe. Medikamente aus dubiosen Quellen werden fast immer ohne Schachtel und Arzneimittelinformation («Packungsbeilage») geliefert. Damit fehlen jegliche Hinweise zu Dosierung, Anwendungseinschränkungen oder möglichen Nebenwirkungen.

Kriminelle Netzwerke bremsen
Swissmedic warnt regelmässig davor, Arzneimittel aus fragwürdigen Quellen zu beziehen. Zum einen gefährdet man dadurch seine Gesundheit, da die sichere Anwendung rezeptpflichtiger Medikamente vorgängig eine persönliche Fachberatung erfordert. Zum anderen unterstützt man mit dem Kauf kriminelle Netzwerke. Swissmedic setzt deshalb auf die Information und Sensibilisierung der Bevölkerung. Denn am Ende sind es nicht allein die Behörden, die den illegalen Arzneimittelhandel bekämpfen. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher leisten dazu mit einem verantwortungsvollen Konsumverhalten einen wichtigen Beitrag.

Peter Fluder
Leiter Kommunikation und Zentrale Dienste
Agrisano