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Sehen und gesehen werden?

24.10.2024

Der «Tag des Lichts» am 7. November 2024 ist eine nationale Präventionskampagne. Sie soll dafür sensibilisieren, dass in der dunklen Jahreszeit das Unfallrisiko auf der Strasse höher ist. Sich selbst und die Familie mit einfachen Mitteln sichtbar zu machen, ist die beste Vorbeugung.

Bis zur Wintersonnwende Ende Dezember werden die Tage immer kürzer. Viele Menschen sind jetzt oft bei Dämmerung oder im Dunkeln unterwegs: ob auf dem Weg zur Arbeit und Schule, zum Einkaufen oder auf einer Sportrunde. Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) ist in der Dunkelheit das Unfallrisiko zu Fuss doppelt so hoch wie am Tag, auf dem Velo und E-Bike 1,5-mal so hoch.

Sichtbarkeit gleich Sicherheit
Bei Nebel, Regen oder Schneefall besteht auch tagsüber ein erhöhtes Risiko. Verkehrsteilnehmende, die zudem dunkel gekleidet sind, werden noch leichter übersehen. Erst aus 25 Meter Entfernung erkennt man sie. Mit heller Kleidung steigt die Sichtbarkeit auf 40 Meter, mit reflektierenden Elementen sogar auf 140 Meter.

Sicher auf zwei Rädern
Für Velos und E-Bikes ist folgende Ausrüstung obligatorisch: weisse Reflektoren vorne, rote Reflektoren hinten, orange Rückstrahler an den Pedalen sowie zwei kräftige Bremsen und intakte Reifen. Ein ruhendes weisses Licht vorne sowie ein ruhendes rotes Rücklicht (zusätzliche blinkende Lichter sind erlaubt) ist für Velos nur bei schlechten Sichtverhältnissen und in der Dämmerung Pflicht, für E-Bikes immer.
Kinder besonders schützen 
Auf dem Weg zum Kindergarten oder zur Schule sind Kinder und Jugendliche besser sichtbar, wenn sie Leuchtwesten und Rucksäcke mit Sichtstreifen tragen. Velohelme mit reflektierenden Elementen und Rücklichtern erhöhen die Sichtbarkeit ebenfalls. Besonders wirkungsvoll sind reflektierende Materialien an sich bewegenden Körperteilen, z. B. an Händen, Füssen und Armen, die von allen Seiten (360° Grad) sichtbar sind. Dasselbe gilt für die Freizeit, wenn Kinder mit dem Trottinett oder Skateboard unterwegs sind.

Unfälle in Zahlen
Laut der Strassenverkehrsunfall-Statistik der ASTRA haben 2023 in der Schweiz 236 Menschen bei einem Verkehrsunfall ihr Leben verloren und 4096 Menschen wurden schwer verletzt. Damit hat die Zahl der Getöteten im Vorjahresvergleich leicht abgenommen. Die Zahl der Schwerverletzten ist hingegen gestiegen. In den letzten Jahren stark zugenommen hat die Zahl der schwer verletzten E-Biker (von 67 im Jahr 2010 auf 595 im Jahr 2023). Nachdem die Zahl der schwer verletzten Fussgänger über Jahrzehnte rückläufig war, ist seit 2021 (424) wieder ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen (476 im Jahr 2023). Ob dies mit dem erhöhten E-Bike-Aufkommen in Zusammenhang steht, ist Spekulation.

Peter Fluder
Leiter Kommunikation und Zentrale Dienste
Agrisano