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Früherkennung bei Brust- und Darmkrebs

12.12.2024

Ab 50 steigt das Risiko, an Brust- und Darmkrebs zu erkranken. Früherkennung trägt dazu bei, die Heilungschancen zu erhöhen und schonendere Therapien zu ermöglichen. Schweizweit gibt es kantonale Früherkennungsprogramme, wobei nicht alle Kantone sie anbieten.

Im Rahmen eines Programms zur Früherkennung wird Personen einer Bevölkerungsgruppe eine Untersuchung angeboten, ohne dass sie Anzeichen einer bestimmten Krankheit aufweisen. Durch die frühe Entdeckung von Krebserkrankungen können die Heilungschancen erhöht und eine schonendere Therapie angewandt werden. Der Nutzen von Früherkennungsprogrammen für beide Krebsarten ist durch wissenschaftliche Studien belegt.

Brustkrebs
Gemäss der Krebsliga Schweiz erkranken in der Schweiz jährlich etwa 6500 Frauen an Brustkrebs. Damit ist er bei Frauen die häufigste Krebsart. 80 Prozent der Betroffenen sind zum Zeitpunkt der Diagnose 50 Jahre alt oder älter. In einem frühen Stadium ist ein solcher Tumor örtlich begrenzt. Erst später wächst er und kann Ableger (Metastasen) bilden. Mit einer speziellen Röntgenaufnahme der Brust (Mammographie) lassen sich Tumoren entdecken. Ab 50 wird Frauen eine zweijährliche Kontrolle empfohlen.

Darmkrebs
Die dritthäufigste Krebserkrankung in der Schweiz ist Darmkrebs, wobei die Betroffenen meist über 50 Jahre alt sind. Jährlich erkranken etwa 4500 Personen daran. Ohne Früherkennung sterben 2 von 100 Personen vor dem 80. Altersjahr, mit regelmässiger Früherkennung nur etwa 1 von 100 Personen. Frühzeitig erkannt, ist Darmkrebs meist heilbar. Die wichtigsten Untersuchungen sind der «Blut-im-Stuhl-Test» und die Darmspiegelung.

Risiken und Nutzen
Wie bei allen Untersuchungen kann es bei den genannten zu falsch-positiven Resultaten kommen. Somit folgen möglicherweise weitere Untersuchungen, die sich als unnötig herausstellen. Umgekehrt kann es für viele Menschen beruhigend sein, wenn ihr Befund unauffällig ist. Basierend auf dem aktuellen Wissensstand überwiegen die Vorteile. Daher empfiehlt und unterstützt die Krebsliga Schweiz die Früherkennungsprogramme, die gemäss den europäischen Qualitätsrichtlinien durchgeführt werden.

Kosten
Wer an einem Früherkennungsprogramm im Wohnkanton teilnimmt, bezahlt nur den Selbstbehalt von 10 Prozent. Den Rest der Kosten – zum Beispiel für eine Mammographie – übernimmt die Grundversicherung. Gibt es im Wohnkanton kein Programm, werden die Kosten von der Grundversicherung unter Anrechnung der Franchise und des Selbstbehaltes von 10 Prozent übernommen. Wünscht man zusätzliche präventive Untersuchungen, übernimmt die Zusatzversicherung AGRI-spezial 90 % der Kosten bis maximal CHF 500 pro Kalenderjahr.

Weitere Fragen beantworten die Beraterinnen und Berater der landwirtschaftlichen Versicherungsberatungsstellen, die den kantonalen Bauernverbänden angegliedert sind, oder der Beratungsdienst der Agrisano in Brugg.

Monika Veronesi, Leiterin Leistungen
Mitglied der Geschäftsleitung
Agrisano

Swiss Cancer Screening
Swiss Cancer Screening ist der Dachverband der organisierten Krebs-Früherkennungsprogramme der Schweiz. Die Vision der Verantwortlichen ist, zusammen mit den Mitgliedern und Partnerorganisationen die Sterblichkeit bei Krebs zu senken und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Auf der Website des Verbands sind alle Früherkennungsprogramme für Brust- und Darmkrebs nach Kanton aufgeführt und verlinkt.

Krebsliga
Die Krebsliga berät, unterstützt und informiert Menschen mit Krebs und deren Angehörige. Sie setzt sich gezielt für Prävention und Früherkennung ein und fördert die unabhängige Krebsforschung. Als nationaler Verband besteht sie aus 18 kantonalen und regionalen Krebsligen sowie der Dachorganisation, der Krebsliga Schweiz. Sie ist vorwiegend durch Spenden finanziert.