Hauptinhalt

Gefahren beim Pflücken vermeiden

20.06.2024

Zeitdruck ist oft die Ursache für Unfälle. Manche Arbeiten sollten deshalb besonders bedachtsam ausgeführt werden. Dazu zählt das Obstpflücken, das dank funktionstüchtigem Werkzeug und der richtigen Technik bedeutend sicherer wird.

Bald schon beginnt die Ernte von ersten Baumfrüchten wie Kirschen. Beim Pflücken ist das Risiko von Stürzen nicht zu unterschätzen. Bereits ab einer Höhe von drei bis fünf Metern ist das Risiko gross, auf den Kopf zu fallen. Das kann zu Invalidität oder gar zum Tod führen. Bei Stürzen von einer Leiter erfolgt der Aufprall aber auch oft auf den Rücken, was ebenfalls schwerste Verletzungen – bis hin zu Querschnittlähmungen – zur Folge haben kann.

Leitern zum Saisonstart überprüfen
Gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) sind beim Obstpflücken folgende Regeln besonders wichtig: Die Leiter muss in einwandfreiem Zustand sein, sie muss richtig am Baum angestellt und zudem im Boden verankert werden. Vor jeder Saison sollten die Leitern und insbesondere ihre Sprossen überprüft werden. Grundsätzlich sollten Leitern nur an vertrauenswürdige Äste angestellt werden. Ein Drehen der Leiter wird durch metallene Spitzen verhindert oder durch das Eingraben der Füsse. Oben sind Leitern mit Klemmgurten, Stricken oder anderen geeigneten Hilfsmitteln festzubinden.

Sicheres Verhalten auf der Leiter
Zum Pflücken sollte Pflückgeschirr verwendet werden, das am Körper oder an der Leiter festgebunden werden kann. Der Obstpflückgurt, den die BUL vertreibt, hat eine Halterung für das Pflückgeschirr und wird über einer Sprosse mit zwei Schlaufen an beiden Holmen befestigt. So lässt es sich einfach und schnell pflücken. Zudem ist festes Schuhwerk wichtig und nicht zuletzt das richtige Verhalten auf der Leiter: nicht zu weit hinauslehnen und regelmässig Pausen machen, besonders bei heissem Wetter.

«Wenn ich es eilig habe, mache ich extra langsam.» Hansruedi Boesch, Landwirt aus Niederuzwil SG

Eine Taggeldversicherung und eine Risikovorsorge für Invalidität und Todesfall helfen, zumindest die finanziellen Folgen eines Unfalls zu mildern. Die Beraterinnen und Berater der Agrisano-Regionalstellen, die den kantonalen Bauernverbänden angegliedert sind, oder der Beratungsdienst der Agrisano in Brugg, sind beim Aufbau eines passenden Versicherungsschutzes gerne behilflich.

Christian Scharpf
Geschäftsleiter
Agrisano